Beschreibung

Ein Schock ist ein akutes Kreislaufgeschehen, bei dem die Durchblutung und Sauerstoff-Versorgung von Weichteilgewebe und lebenswichtigen Organen dramatisch abfällt. Ein Schock ist ein potenziell lebensgefährlicher Zustand und kann zu Multiorganversagen führen.

Dringlichkeit

Dringlichkeitsstufe 5

Gefährlichkeit

Gefährlichkeitsstufe 5

Verlauf

Je nach Schockart treten unterschiedliche Verläufe der Erkrankung auf, die im Folgenden zusammengefasst und in drei Phasen unterteilt sind. In der ersten Phase wird der Schock ausgelöst, was das Blutvolumen und die Pumpleistung des Herzens reduziert. Der Körper reagiert gegen die Ursache und stellt Blutreserven und Gefäßflüssigkeit zur Verfügung, was den Kreislauf unter Umständen stabilisieren kann. Der Hund zeigt sich in dieser Phase apathisch und nicht ansprechbar und erscheint geschwächt. Er bewegt sich in der Regel ungern. Findet der Hund nicht in den Normalzustand zurück, dann verstärkt sich die Gegenregulation des Organismus. Der Herzschlag und die Atmung werden deutlich schneller und die Durchblutung einiger Organe (Niere, Leber, Darm) sowie der Muskulatur und der Haut wird verringert, damit lebenswichtige Organe (Herz, Hirn, Lunge) ausreichend versorgt werden können. Besteht dieser Zustand längere Zeit, können die unzureichend versorgten Gebiete dauerhaft geschädigt werden. Zudem können freigesetzte giftige Stoffe die lebenswichtigen Organe erreichen und diese schädigen. Der Hund zeigt sich in dieser Phase vielfach überfordert, sein Verhalten ändert sich (bspw. Panikattacken, Aggressivität, Unruhe, Unsicherheit). Die Unterversorgung kann sich in einer bläulichen Färbung der Schleimhäute und Haut zeigen. Einzelne Funktionen können aussetzen (z.B. das Sehvermögen), der Hund kann erbrechen oder das Bewusstsein verlieren. Die chronischen Symptome des Schocks äußern sich bei jedem Patienten verschieden. Im letzten Stadium kann der Organismus nicht länger gegen den Schockzustand gegensteuern, das Leben des Hundes ist stark gefährdet. Je früher die tierärztliche Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen des Tieres auf Genesung.

Ursache

Man unterscheidet verschiedene Schockarten, die allesamt unterschiedliche Ursachen haben können. 1. Hypovolämischer Schock: Die Ursachen dieser Schockart sind in starke Flüssigkeitsverluste in Form von Wasser oder Elektrolyten (Hund trinkt oder isst nicht, heißes Wetter, vermehrtes Urinieren, Durchfälle, Erbrechen), Flüssigkeitsveruste in Form von Blut (innere oder äußere Verletzungen) oder andere Faktoren (Verbrennungen) unterteilt. 2. Kardiovaskulärer Schock: Die Ursache dieser Schockart ist ein Herzversagen, wie es bei allen akuten oder chronischen Herzerkrankungen oder nach Ereignissen wie extremer Überanstrengung des Hundes auftreten kann. 3. Septischer Schock: Auslöser dieser Schockart sind bakterielle Infektionen, wie sie bspw. bei Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder Lungenentzündungen auftreten können. 4. Anaphylaktischer Schock: Bei diesem Schock handelt es sich um die schwerwiegendste Form der allergischen Reaktion. 5. Neurogener Schock: Der Ausfall einiger Nerven kann vor allem durch Schädigungen des ZNS (bspw. Schädel - Hirn Traumata nach einem Unfall oder durch Hirnhautentzündungen), von einigen Tumoren oder aber auch durch sehr starke Schmerzen verursacht werden.

Therapie

Die Diagnose ist im Falle eines eindeutigen, traumatischen Ereignisses relativ einfach. In der Regel wird der Tierarzt immer dafür sorgen, dass der Hund atmen kann. Das schließt unter Umständen eine künstliche Beatmung ein. Danach wird der Kreislauf stabilisiert, indem verlorene Flüssigkeit ersetzt wird (Infusionen, etc.). Zuletzt muss die Schockursache beseitigt werden (Blutungen stoppen, etc.).

Notfallmaßnahmen

Im Falle eines Schocks sollte ein Tier warm gehalten werden, indem es am besten in eine Decke gepackt wird. Danach sollte es umgehend in eine Tierklinik oder zu einem Tierarzt gebracht werden. Besonders wichtig ist die frühzeitige Behandlung des Tieres. Falls Sie Verhaltensänderungen bei Ihrem Hund feststellen, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Unmittelbar nach dem traumatischen Ereignis (wenn denn eines vorlag) sollten alle Sofortmaßnahmen dazu dienen, den Kreislauf des Hundes solange aufrechtzuerhalten, bis eine medikamentöse Therapie sowie In- oder Transfusionen (bei Blutverlust) möglich sind. Im konkreten Fall sollte ein betroffenes Tier daher zuerst beruhigt werden. Danach kann ihm, wenn es bei Bewusstsein ist, Flüssigkeit angeboten werden. Bitte geben Sie Ihrem Tier nie etwas zu trinken, falls es das Bewusstsein verloren hat! Achten Sie darauf, dass wenn das Tier bewusstlos ist, die Atmung funktioniert. Dazu müssen Sie unter Umständen Erbrochenes aus dem Mundraum entfernen und die Zunge freilegen, sodass die Luftzufuhr nicht unterbrochen ist. Im Falle von Blutungen sind diese unmittelbar zu stoppen.

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